Heute abend eröffnet der Bonner Kunstverein seine neue Ausstellung »The Bench«, die vom Leiter der St. Galler Neuen Kunsthalle, Gianni Jetzer kuratiert worden ist. Drei Künstler, Phoebe Washburn, Katarzyna Józefowicz und Michael Beutler zeigen Installationen über den Raum, die Zeit und das Sehen an sich. Vier Arbeiten zwischen pragmatisch kleinteilig und monumental raumgreifend.
Der Titel der Ausstellung ist eine Anlehnung an die Bank in Thomas Bernhards Roman »Alte Meister« im Wiener Kunsthistorischen Museum, auf die sich jeden zweiten Tag der Protagonist Reger setzt, weil er dort so gut denken kann. Im Bonner Kunstverein jedoch ist diese Bank nur noch Metapher für eine Rezeption von Kunst, die jenseits von Zeit- und Verständnisdruck funktioniert. Sie steht aber auch für die Einladungen, die alle drei vertretenen Künstler aussprechen. Und doch ist keine der Arbeiten auf Verständnis aus, alle vernichten ihre Botschaften, bevor sie übermittelt werden können. Sie wollen einen Moment generieren, in dem wahre, intensive Betrachtung möglich wird. Am Ende wird die nicht vorhandene Bank ersetzt durch den Sieg des Sehens über das Weitergehen. Eine Ausstellung zum Innehalten.