Dada, so hat Hans Arp einmal gesagt, sei zwar Unsinn, aber noch lange nicht ohne Sinn. Und bis heute lässt sich der Dadaismus kaum auf »zimzim urullala zimzim« oder die Protesthaltung der Beteiligten eindampfen. In Zürich nun, mit dem Cabaret Voltaire Geburtsort der Bewegung, feiert morgen der kleine Dada Kim Osarimen seinen ersten Geburtstag, an dem Tag, an welchem der Dadismus 90 wird. Und sein Name ist kein Zufall. Die Eltern haben für diese Wahl vom Schweizer Künstlerduo Com&Com 10.000 Franken erhalten. Dafür wird seither das Leben des Jungen gefilmt, notiert, vermarktet. Alles aus der Überzeugung heraus, dieses Projekt lasse »gewisse Ideen und Strategien der dadaistischen Bewegung neu aufleben«. Das ist hoch gegriffen. Um das Ziel zu erreichen ist den Machern zumindest kein Einfall zu flach, inzwischen gibt es »Gugus Dada Song«, es gibt Schnuller und andere Fanartikel zu kaufen. Und auf die Frage nach dem Kunstcharakter gibt die Internetseite die lapidare Antwort: »Die beiden Autoren von Gugusdada, Johannes M. Hedinger und Marcus Gossolt von der Künstlergruppe Com&Com sind beide Konzeptkünstler.« Der kleine Dada kann inzwischen immerhin seinen eigenen Namen aussprechen. Na wenn das nichts ist.
Published on February 4, 2006
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