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Aus einer Weinflasche wird eine Silvester-Rakete abgefeuert

Das ist nicht die ganze Wahrheit (2014)

Schon 2008 und 2011 habe ich mit einem kleinen Frage­bo­gen auf das ver­gan­gene Jahr zurück­ge­blickt, eigentlich eine schöne Gele­gen­heit, all die tollen, aber auch weniger tollen Dinge, die einem passiert sind, noch mal Revue passieren zu lassen. Und so gibt es auch für 2014 wieder 22 Fra­gen, die ich mir sein­erzeit hier, hier, hier und hier zusam­mengeklaut hat­te. Und für 2014 habe ich mir eine Frage auch noch bei Johannes geliehen. Danke dafür — und einen guten Jahreswechsel!

Das ist nicht die ganze Wahrheit (2008)

Mehr Fehler gemacht oder weniger? Mehr. Zum Glück. Keine endgülti­gen. Mehr bewegt oder weniger? In Metern weniger, in Minuten mehr. Die teuer­ste Anschaf­fung? Trotz sat­tem Rabatt: eine Espres­so­mas­chine. Die sinnlos­es­te Anschaf­fung? Alles, was ich an Geschirr gle­ich wieder run­tergeschmis­sen habe.

Mit den eigenen Waffen

Bish­er gab es im Karika­turen­stre­it um die Mohammed-Zeich­­nun­­gen der Jyl­­lands-Posten nicht viel zu lachen. Und das, obwohl doch die Karikatur fol­gen­der­maßen definiert wird: Nun aber hat endlich jemand seinen Humor wiederge­fun­den. Ami­tai Sandy aus Israel ruft zu einem anti­semi­tis­tis­chen Karika­­turen-Wet­t­be­werb (inzwis­chen offline) auf, als Reak­tion auf den im Iran stat­tfind­en­den Holo­­caust-Karika­­turen-Wet­t­be­werb. Denn sein­er Mei­n­ung nach könne nie­mand bessere anti­semi­tis­che Karika­turen zeich­nen, als die Juden selb­st. Zitat: Einige Beiträge sind schon einge­gan­gen, in den näch­sten Tagen sollen die auf der Inter­net­seite boomka.org (inzwis­chen offline) veröf­fentlicht wer­den. Via wildbits

Machtinstrument

Der Zeichen­s­tift ist ein mächtiges Werkzeug, vor allem für diejeni­gen, die keine Bilder ken­nen und wollen — sie fühlen sich belei­digt und ange­grif­f­en. Die in der Jyl­­lands-Posten veröf­fentlicht­en Mohammed-Karika­­turen erfüllen aber keinen strafrechtlichen Tatbe­stand und sind unan­tast­bar durch die Presse­frei­heit legit­imiert, die in Däne­mark noch um einiges bess­er geschützt ist, als hierzu­lande. Durch das Unver­ständ­nis auf bei­den Seit­en bleiben die Fra­gen nach Recht­fer­ti­gung und Sat­is­fak­tion die wichtig­sten Tage­sor­d­nungspunk­te im eskalieren­den Stre­it. Während es der logis­che Schritt für die Regierun­gen des Iran oder Libyens war, auf den ver­lock­end langsam fahren­den Zug aufzus­prin­gen und die Zeich­n­er (und mit ihnen gemein­sam die Zeitung, den Ver­lag und die Regierung) an den Pranger zu stellen, hätte der Umkehrschluss nicht gel­ten, die Karika­turen keine poli­tis­che Frage wer­den dür­fen. Erst durch die teils hil­flosen Beschwich­ti­gungsver­suche von europäis­ch­er Seite ist der Stre­it zu einem Poli­tikum gewor­den. Erst durch dieses Schuldeingeständ­nis hat man den Fun­da­men­tal­is­ten die Bühne zum Protest bere­it­et. Wie wohl hätte man im Nahen und Mit­tleren Osten reagiert, wenn die Europäer nach den Holo­­caust-Leug­­nun­­gen eines Mah­mut Ahmadined­schad auf die Straße gegan­gen wären, Muslime …