Im schlimmsten Fall bedeutet ein Praktikum heutzutage Zeitverschwendung, im besten Fall hält es einige Wochen oder Monate bereit, die auf das Berufsleben vorbereiten können. Immer aber bedeutet es Arbeit und nur in den seltensten Fällen lässt sich diese Zeit ohne finanzielles Polster überstehen. Denn ein Gehalt wird selten gezahlt, oft noch nicht einmal ein Fahrtkosten- oder Wohnungszuschuss. Am Ende bleibt nur ein Zeugnis und dessen Wert ist in einigen Fällen gleich Null.
Seit Wochen wird in den Medien, allen voran den Feuilletons der großen Tageszeitungen einer gewissen »Generation Praktikum« der Rücken gestärkt. Doch alles Diskutieren und Kritisieren wird das Problem kaum kleiner machen. Das hat sich auch eine engagierte Dame namens Désirée Grebel gedacht und gehandelt. Sie hat im Deutschen Bundestag eine Petition eingereicht, die folgende Forderung enthält:
Begründung: Unzählige hochqualifizierte Menschen arbeiten ohne Entlohnung oder gegen einen Lohn, der unter dem Existenzminimum liegt. Solche so genannten Praktika dienen nicht der Aus- oder Weiterbildung.«
Diese Petition kann unterzeichnet werden und das noch bis zum 14. Juni — Online unter dem folgenden Link (inzwischen offline). Bis zu diesem Zeitpunkt haben das schon über 12.000 25.000 Menschen getan. Anscheinend haben die und Frau Grebel wenigstens begriffen, dass Reden an manchen Punkten einfach nicht weiterhilft.