Wort & Tat
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Nofollow? Och nö …

Wenn ich in die Sta­tis­tik meines Blogs schaue, das ger­ade ein­mal seit gut fünf Monat­en online ist, ergibt sich ein klares Bild: Etwa ein Drit­tel der Kom­mentare sind Spam, als solch­er markiert und damit gelöscht. Zumin­d­est auf den ersten Blick klingt das ein­fach. Doch Wor­press — das CMS, mit dem dieses Blog läuft — lässt mich nicht in jedem Fall entschei­den, was ich für uner­wün­schte Wer­bung halte und was nicht. Die Ver­linkun­gen etwa, die Kom­men­ta­toren hin­ter­lassen, auf ihre oder fremde Web­seit­en, stuft Word­Press automa­tisch selb­st ein und ver­passt ihnen das Attrib­ut «nofol­low». Was das ist? Das zeigt ein kurz­er Auszug aus Wikipedia:

Das «nofollow»-Wert für das rel-Attrib­ut wurde 2005 von Google einge­führt und nahezu gle­ichzeit­ig von allen großen Such­maschi­nen (Yahoo, MSN) über­nom­men. Es soll dazu dienen, Spam zum Beispiel in Inter­net­foren und Weblogs zu ver­mei­den. Viele Spam­mer ver­suchen, durch häu­fige Platzierung von Links auf die von ihnen bewor­be­nen Web­seit­en ihre Linkpop­u­lar­ität bzw. ihren PageR­ank-Wert nach vorne zu brin­gen und dadurch die Posi­tion ihrer Web­site inner­halb der Suchergeb­nisse bei Such­maschi­nen zu verbessern (Such­maschi­nen-Spam­ming). Da der­ar­tige Links uner­wün­scht sind, wird an vie­len Orten, an denen Besuch­er Links hinzufü­gen kön­nen, zu allen Links automa­tisch das rel=«nofollow»-Attribut hinzuge­fügt. Die so markierten Links sind aus Sicht der Such­maschi­nen prak­tisch nicht existent.

Bish­er hat­te ich mich mit dem nofol­low-Attrib­ut noch nicht beschäftigt, ich wusste noch nicht ein­mal, dass es existiert. Und mit meinem Spam bin ich dank ander­er Mit­tel gut zurecht­gekom­men, dafür brauche ich es sich­er nicht. Da lautet eine nahe­liegende Frage doch: Wozu dient dieses Attrib­ut denn dann? Was kön­nte wirk­lich hin­ter nofol­low steck­en? Eine mögliche Antwort bietet no-nofollow.net:

Es ist ein offenes Geheim­nis: die Such­maschi­nen sind durchtränkt von Blogs in den ersten Suchre­sul­tat­en. Der Grund liegt auf der Hand. Blogs wer­den häu­fig ver­linkt und machen dies untere­inan­der stets mit passenden Link­tex­ten. Das A und O für ein gutes Rank­ing inner­halb der Such­maschi­nen. Ausser­dem ver­wen­den viele Blogs Mod­Rewrite und dadurch eine schöne (von Such­maschi­nen heiss­geliebte) URL. Die Blogs in den vorderen Rän­gen kön­nten vie­len Such­maschi­nen ein Dorn im Auge sein. Man gibt ihnen somit ein hüb­sches Attrib­ut, verkauft dieses als Lösung für alle Spam-Prob­leme und schafft sich somit die Blogs aus dem Rank­ing. Die Blog­ger kat­a­pul­tieren sich sog­ar selb­st raus! Welch genialer Plan!»

Ob das gle­ich schon die ganze Wahrheit ist oder nicht, die Antwort darauf, ob ich etwas mit nofol­low am Hut haben will, ist ein klares Nein. Doch wie werde ich den fiesen Möpp wieder los? In den Word­Press-Dateien für meine Kom­mentare habe ich nichts gefun­den, zumin­d­est nicht auf den ersten Blick. Doch an ander­er Stelle schon.

Eine Möglichkeit zeigt beispiel­sweise toscho auf. Eine zweite, zumin­d­est für Word­Press, sind Plu­g­ins. Es gibt davon eine ganze Menge, ich habe mich am Ende für «NoFol­low Free» entsch­ieden. Und das aus zwei Grün­den: Zunächst funk­tion­iert es, und das auch noch ganz ein­fach. Grund­vo­raus­set­zung. Dann kann ich ziem­lich detail­liert ein­stellen, wann ich das nofol­low-Attrib­ut haben möchte und wann nicht. Etwa, ob ein Kom­men­ta­tor erst eine gewisse Anzahl an Kom­mentaren geschrieben haben muss, bevor es ent­fer­nt wird. Oder, in welch­er Sorte Links ich das Attrib­ut ent­fer­nen möchte. Zuguter­let­zt kann ich auch noch eine Schlag­wortliste erstellen, nach der Kom­mentare durch­sucht wer­den. Find­et das Plu­g­in einen der Begriffe, wird das Attrib­ut wieder einge­fügt. Das werde ich zwar nicht brauchen, da ich eh jeden Kom­men­tar (zumin­d­est bei neuen Kom­men­ta­toren) vor­sortiere, für andere aber ist es eine prak­tis­che Funktion.

Am Ende hil­ft dieses Plu­g­in, Kom­mentare aus eine Ecke her­auszu­holen, in der ich sie nie haben wollte. Denn zwei Drit­tel mein­er Kom­men­ta­toren sind keine Spam­mer und soll­ten auch nicht als solche behan­delt wer­den. Ganz ein­fach. Auch von diesen Links lebt die Blo­gosphäre. Ach übri­gens: Mr. Wong, wohl nicht ganz unwichtig für das Rank­ing für Blogs, hat anscheinend erst kür­zlich alle Links auf nofol­low umgestellt.

5 Comments

  1. baltasar says

    Danke, jet­zt hab ich das endlich mal verstanden. 

    Werd mich gle­ich mal drum kümmern.

  2. Nadine says

    Wenn ich in die Sta­tis­tik meines Blogs schaue, das ger­ade ein­mal seit gut fünf Monat­en online ist, ergibt sich ein klares Bild …

    … und das ist auch gut so! Schön recher­chiert, schön for­muliert. Wenn ich groß bin, möchte ich auch ein­mal so schreiben können.

  3. Thorsten says

    Wenn ich in die Sta­tis­tik meines Blog schaue, dann seh ich sehr viele Mes­sages (Spam) aus Rus­s­land, und immer wieder «Online-Casions», aber durch tägliche Kon­trolle schaff ich das noch mein Blog sauber zuhal­ten. Betreibe den Blog erst seit ende Okto­ber ’08 . Ich bin auch gegen NoFol­low, und nutze Wort­press eben­falls mit dem NoFol­low Free-Plu­g­In. Der Artikel oben ist echt gut ;-).

  4. DerFischers says

    Klasse Artikel, toller Blog, werd ich gle­ich ver­linken. Bin froh, dass ich durch den Artikel auf das plu­g­in aufmerk­sam gemacht wurde!

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