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Glotz nicht. Schüttel Dich!

Um über deutschen Hip-Hop zu sprechen, braucht es keinen Kul­turpes­simis­mus. Es braucht keinen melan­cholis­chen Rück­griff auf die Fan­tastis­chen Vier oder die Jaz­zkan­tine, und es braucht auch keinen moralis­chen Zeigefin­ger, erhoben in Rich­tung Berlin. Um über deutschen Hip-Hop zu sprechen und festzustellen, dass er nicht nur lebt, son­dern auch liebt, genügt ein Blick nach München. Und bevor sie jet­zt anfan­gen zu lachen und wegk­lick­en, lassen Sie sich überre­den weit­erzule­sen und Sie wer­den fest­stellen: Dieser Hip-Hop ver­dreht Köpfe.

Das Album des Jahres

Vergessen Sie Lily Allen, vergessen Sie Kylie oder Rihan­na oder Christi­na Aguil­eras »Bion­ic«. Das Pop-Album des Jahres kommt aus Schwe­den, von der 31-Jähri­­gen Robyn, die 2007 mit »With Every Heart­beat« (pro­duziert mit Kleerup) auch in Deutsch­land bekan­nt wurde und im sel­ben Jahr mit »Konichi­wa Bitch­es« einen der ein­flussre­ich­sten Elek­tro-Tracks der ver­gan­genen Jahre lieferte. Heute erscheint mit »Body Talk Pt. 1« eines von drei Mini-Alben, die bis Ende des Jahres geplant sind, 32 Minuten Her­rlichkeit, darauf aus­gelegt zu beein­druck­en, pom­pös­er, melan­cholis­ch­er Pop, der sich augen­zwinkernd mit der Mod­erne auseinan­der­set­zt (»Don’t Fuck­ing Tell Me What To Do«: »My smok­ing is killing me. My diet’s killing me. My heels are killing me. My shop­ping’s killing me«) das Androg­y­ne eben­so feiert wie das Androide (»Fem­bots have feel­ings too«) und der die Tanzfläche als Erlö­sung von Ein­samkeit und Lei­den proklamiert: »Der Club ist kein Ort, den man nur dann besucht, wenn es einem gut geht«, sagt Robyn in einem Inter­view mit jetzt.de. »Auch Trauer, Frust, Wut oder Zorn find­en dort statt, und das hat mich sowohl textlich als auch musikalisch …

Russische U‑Boot-Musik

Gary Light­body, Sänger von Snow Patrol, macht endlich ein Solo-Pro­­jekt. Der Mann, der mich wie kein zweit­er bish­er bei einem Liveauftritt wirk­lich sprach­los gemacht hat, sagte der BBC: «Vieles von dem Zeug, dass ich vor kurzem geschrieben habe, ist so abge­dreht, dass es ein­fach nicht auf eine Snow-Patrol-Plat­te passen würde.» Nicht, dass ich Snow Patrol nicht schon großar­tig genug find­en würde, in diesem Mann aber steckt offen­sichtlich noch so viel Energie (Man höre sich nur so großar­tige Pro­jek­te wie «The Rein­deer Sec­tion» oder «Mog­wai» an), dass es mehr braucht als nur eine Band. Die bei­den Plat­ten sollen fer­tig sein und als «Lis­ten Tank» — wie auch schon die let­zten drei Snow-Patrol-Alben mit Jack­nife Lee pro­duziert — und «Tired Pony», eine — Obacht! — Coun­try-LP, auf den Markt kom­men. «Ich nenne es rus­sis­che U‑Boot-Musik», sagt Light­body zu «Lis­ten Tank», seine Stimme, die er, viel mehr noch als die Gitarre, als Instru­ment einge­set­zt habe, klinge wie ein Unter­wasser­chor. Wann die Alben erscheinen, ist noch nicht raus, allen, die die Ungeduld wie mich aber jet­zt schon auf­frisst, sei …

CD-Verlosung — Voltaires letztes bisschen Etikette

Ver­gan­gene Woche habe ich mit Roland von «Voltaire» ein schick­es Inter­view geführt, nun fol­gt der zweite Stre­ich, um diese Band endlich zu ihrem wohlver­di­en­ten Erfolg zu führen. Denn heute ist das Pro­­mo-Päckchen aus Köln angekom­men, das ich nun ins Volk wer­fen darf. Roland sei Dank. Darin enthal­ten: Das Pro­­mo-Album «Das let­zte biss­chen Etikette» (11 Titel, Pap­phülle, Stereo) und die Pro­­mo-Sin­­gles «Die gute Art» und «Hier». Auf «Hier» enhal­ten ist eine Sen­sa­tion: Das Stück «Bloss nix wolln», das wed­er auf dem Album noch im Laden zu bekom­men sein wird, son­dern nur bei iTunes. Oder eben hier. Die fol­gen­den Pack­erl habe ich geschnürt: Was dafür zu tun ist? Nicht viel, ein­fach in den Kom­mentaren ver­merken, dass man gewin­nen will — fer­tig. Und in diesem Fall bitte die E‑Mail-Adresse nicht vergessen, son­st weiß ich nicht, wie ich die Gewin­ner erre­ichen soll. Let­zter Tag der Aktion ist der 31. März, um null Uhr ist Feier­abend, danach wer­den aus den Kom­mentaren die Sieger aus­gelost und eben­falls dort bekan­nt gegeben. Wer dabei kein Glück haben sollte, kann Voltaire ab April übrigens …

»Wenn man immer perfekt ist, dann ist man tot«

Schon vor mehr als zehn Jahren, in der Schule, wussten wir: Aus dem Roland, da wird mal was. Was ganz Großes, mit Kar­riere und Fans und allem Schnickschnack, der dazuge­hört. Denn Roland kon­nte sin­gen. Und heute? Heute hat er eine Band, die so heißt wie er (Voltaire), ein eigenes Plat­ten­la­bel und noch im März erscheint in Koop­er­a­tion mit PIAS («Play It Again Sam») das zweite Album «Das Let­zte Biss­chen Etikette». Dann gehen Voltaire auf Tour. Unser erstes Gespräch seit der Schulzeit. Ein Interview.